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Kölner Köpfe – Erika Wittkamp

Jeannette Fentroß, 2023 · 13.05.2024

Erika Wittkamp. Foto: Patric Prager

Erika Wittkamp. Foto: Patric Prager

Die Kölnerin (81) erhielt im September den Ehrenamtspreis „KölnEngagiert 2023“.

Ihre ehrenamtliche Arbeit ist erneut ausgezeichnet worden?

Anerkennung ist immer schön, aber ich nehme den Preis stellvertretend für alle an, die beim „Sack e. V.“ mitarbeiten. Da die Verleihung in die Zeit meines geplanten Urlaubs fiel, bat ich die Jury, jemand anderen auszusuchen – schließlich hat es jeder verdient. Durch einen Anruf aus dem Büro der Oberbürgermeisterin wurde ich dann überredet. Die Reise habe ich verschoben und das Preisgeld an den Verein gespendet. So kommt es allen zugute.

Wie sehr beschäftigt Sie die Arbeit im Verein?

Das Ehrenamt ist ein Fulltimejob, ich arbeite heute fast mehr als in meiner früheren beruflichen Position. Bei uns im Vorstand macht jeder alles, egal worum es sich handelt: die Beantwortung von Anfragen oder Telefonate mit Menschen, die sich bedanken möchten oder die einfach ein offenes Ohr brauchen. Ich bin vier Tage in der Woche im Einsatz (lacht), nur der Freitag ist mein freier Tag.

Was machen Sie in der wenigen freien Zeit?

Ich habe immer schon sehr viel gearbeitet, daran hat sich also nichts geändert. Früher habe ich mal gelesen und bin gerne verreist. Mit meinem verstorbenen Mann verbrachte ich dreißig Jahre lang die Urlaube in Südtirol, bis ich keine Berge mehr sehen konn- te. Einmal wurde ich sogar von einem Unternehmer nach Japan eingeladen (lacht). Und ich bin leiden- schaftliche Autofahrerin, das lasse ich mir nicht nehmen.

Was haben Sie in Ihrem Berufsleben gemacht?

Ich habe früher mit meinem Mann ein Fuhrunternehmen in Ehrenfeld betrieben, später mussten wir aufgrund städteplanerischer Veränderungen nach Lindweiler umziehen. Im neuen Umfeld konnte unser Betrieb nicht weiterbestehen, also bewarb ich mich 1966 kurzerhand als Sekretärin bei der Spedition von Ernst Mommertz. Mit ihm arbeite ich seit nunmehr 57 Jahren, inzwischen im Ehrenamt beim „Sack e. V.“, zusammen.

Wo leben Sie heute?

Ich bin in Lindweiler geblieben und wohne mit der Familie meiner Tochter in einem Haus. Als meine mittlerweile erwachsenen Enkelkinder noch in den Kindergarten gingen, habe ich sie oft begleitet. Das hat mir viel Spaß gemacht, die beiden aufwachsen zu sehen.

Welche Pläne haben Sie für die nächsten Jahre?

Mein einziges Hobby ist die ehrenamtliche Tätigkeit. Hier habe ich tolle Kolleginnen und Kollegen und arbeite mit wunderbaren Menschen zusammen. Das möchte ich noch lange weitermachen.

Das Gespräch führte Jeannette Fentroß.

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Tags: Ehrenamtspreis , KölnEngagiert

Kategorien: Unser Köln