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Sichern, evakuieren, entschärfen – Bombenfunde in Köln

René Denzer, 2023 · 13.05.2024

Alles für Ihre Sicherheit


Foto: Stadt Köln

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

78 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wer-den in Köln immer noch regelmäßig nicht detonierte Fliegerbomben gefunden. Fast 40.000 Kölner*innen mussten 2022 wegen der Gefahr, die jede Entschärfung mit sich bringt, ihr Zuhause vorübergehend verlassen.

Eine Evakuierung bedeutet für Einsatzkräfte viel Arbeit: Mitarbeitende des Ordnungsamtes, der Feuerwehr, der Polizei, der Hilfsorganisationen und des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf sind über Stunden, manchmal bis tief in die Nacht, im Einsatz, um für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen.

An allen Türen wird geklingelt, kranke und gehbehinderte Personen werden per Rettungswagen abgeholt, mitunter ganze Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen geräumt, Straßen abgeriegelt, der Luftraum gesperrt. Wie viel Aufwand hinter einer Evakuierung steckt, erschließt sich auf den ersten Blick in der Regel nicht. Evakuierte Anwohnende sind oft verunsichert und stellen sich zurecht viele Fragen: Wo gehe ich jetzt hin? Wer holt mich ab, wenn ich selber nicht mehr gut zu Fuß oder krank bin? Was muss ich mitnehmen?

Einige Antworten darauf kann ich heute geben: Gehen Sie im Falle einer Evakuierung im Idealfall zu Ihrer Familie, zu Freund*innen, Bekannten oder nutzen Sie die eingerichteten Anlaufstellen. Nehmen Sie Ihren Ausweis und dringend benötigte Medikamente mit! Sofern Sie Hilfe brauchen, sprechen Sie die Einsatzkräfte an und machen Sie auf sich aufmerksam. Informieren Sie sich regelmäßig im Radio und im Internet über die aktuelle Lage.

Liebe Leser*innen, Einsatzkräfte berichten mir, dass am häufigsten gefragt wird, wie lange die Evakuierung andauern wird. Die Antwort darauf lautet immer gleich: „Eine Vorhersage ist leider unmöglich.“ Wichtig ist, dass alle Betroffenen an einem reibungslosen Ablauf mitwirken. Erst wenn alle Menschen außer Gefahr sind, kann die Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst beginnen. Und umso schneller sind auch die Anwohnenden wieder in ihrem Zuhause.

Unterschritft Henriette Reker

Henriette Reker
Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Im Zweiten Weltkrieg ist die Stadt 262-mal aus der Luft bombardiert worden. Bis 1945 sollen 1,5 Millionen Bomben auf Köln gefallen sein, sie forderten etwa 20.000 Todesopfer. Rund 70 Prozent der Stadt wurden zerstört. Doch nicht jeder Sprengkörper explodierte. Wie viele Blindgänger noch im Boden stecken, weiß niemand. Wer in Köln Bauarbeiten im Untergrund vornehmen möchte, muss sein Grundstück auf Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg untersuchen lassen. Das sind nicht nur Bomben, sondern auch Munition, Granaten oder Stabbrandbomben.

Zuständig hierfür ist
Stadt Köln, Amt für öffentliche Ordnung,
Abteilung 322/40
Allgemeine Ordnungsangelegenheiten,
Ottmar-Pohl-Platz 1,
Tel. 0221 / 221-2 66 45

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Tags: Weltkriegsbomben in Köln

Kategorien: Unser Köln